Stormarns Staus sind Kiels Versäumnisse

26.03.2017
Gastkommentar
Gastkommentar von Lukas Kilian

 

Auf Intervention der Wirtschaft- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS) sind auch auf Landesebene die Stormarner Verkehrsprobleme wieder in den Blick gerückt.  Die CDU Kreistagsfraktion begrüßt die Initiative der WAS zur Behebung der größten Verkehrsprobleme. Wir stellen aber auch fest, dass der Kreis Stormarn mal wieder die Vorarbeit machen muss, um Versäumnisse der Landesregierung in Kiel auszuräumen. So hat der Kreisverkehrsausschuss einstimmig beschlossen, ein Gutachten zur Lösung der drängendsten Stormarner Verkehrsprobleme mitzufinanzieren. Neben dem Kreis Stormarn beteiligen sich die WAS und auch die betroffenen Kommunen mit einem Eigenanteil. 

Die Probleme an sich sind dem Land bestens bekannt, es fehlt nur an einem klaren Auftrag aus dem Ministerium, nun auch bauliche Veränderungen vorzunehmen. Die Hauptprobleme lassen sich dabei auch klar benennen. An erster Stelle ist die Autobahnausfahrt Großhansdorf / Siek zu nennen. Durch die veraltete Brücken-  und Abfahrtskonstruktion bildet sich auf der Ausfahrt (aus Richtung Hamburg) oft ein gefährlicher Rückstau. Selbst die inzwischen deutlich verlängerte Ausfahrt reicht nicht aus, um den abfließenden Verkehr auf dem Verzögerungsstreifen aufzunehmen. Teils reicht der Rückstau bis auf die Fahrspuren und birgt so eine erhebliche Unfallgefahr. Verstärkt wird das Problem dadurch, dass manch ein Verkehrsteilnehmer meint sich „vordrängeln“ zu müssen. Das Einfädeln in den Stau auf der Verzögerungsspur kann dabei tödlich enden, denn beim Einfädeln kommt es häufig zu einem Halt auf der rechten Fahrspur der Autobahn. Das gleiche Problem ist inzwischen in Stapelfeld entstanden, hier muss ebenso wie in Großhansdorf endlich eine bauliche Lösung gefunden werden, um einen Rückstau auf die Autobahnen auszuschließen. Eine verbesserte Ampelschaltung ist hier nicht das Allheilmittel. 

Ungehört ist beim Land bislang auch der Wunsch nach einer Lärmschutzwand für Stapelfeld. Die Lärmbelastung dort ist durch die Autobahn zu einem erheblichen Problem für die Anwohner geworden. Zudem zeichnet sich ein ähnliches Problem für den Barsbütteler Ortsteil Stemwarde ab. Der Kreis Stormarn tut viel, um die Probleme einzudämmen, so gibt es verbesserte Anbindungen an Gewerbebetriebe mit dem ÖPNV, die weitere Verkehrsbelastungen verhindern sollen Baulich sind wir aber nicht in der Verantwortung und finanziell nicht in der Lage, die Hausaufgaben des Landes vollständig zu übernehmen.  Die CDU Kreistagsfraktion ist sich aber sicher, dass diese Probleme wieder jahrelang geschoben werden könnten, wenn wir jetzt nicht selbst den ersten Schritt einleiten. Die finanzielle Beteiligung an einem Verkehrsgutachten soll daher auch beim Land als Anschub für die Abarbeitung der Stormarner Verkehrsprobleme gesehen werden.